Auf den Spuren der Olympischen Spiele

29. Oktober 2024

|

Olympia, Griechenland

Anreise nach Olympia

Dieses Mal kam ich nicht im Bahnhof, sondern im Hafen an. Die 16-stündige Fährfahrt begann am Abend zuvor in Bari. Ich wusste nicht, dass es einen Kampf um die Sofas als Schlafplätze geben würde. Mit viel Glück wurde mir dann von einem netten Mann noch ein Couchplatz angeboten. Dort konnte ich sogar einigermaßen gut schlafen. Im Hafen von Patras stand ich dann zum ersten Mal auf griechischem Boden.

Die Fähre im Hafen von Bari
Die Fähre im Hafen von Bari

Mit dem Bus ging es weiter nach Pyrgos und von dort aus nach Olympia. Abends bin ich noch durch die Straßen geschlendert. Es gab vor allem eine Hauptstraße, in der sich viele Restaurants und Souvenir-Läden befanden. Tagsüber waren viele Touristen im Ort aber abends wirkte die Stadt wie ausgestorben. Seltsamerweise waren die meisten Souvenirläden noch geöffnet, auch ohne Kundschaft weit und breit.

Abends habe ich in einem Restaurant festgestellt, wie geil griechisches Essen ist. Auch in den folgenden Tagen habe ich viel Leckeres probiert. Moussaka, Papoutsakia (gefüllte Auberginen) und Saganaki (gebratener Fetakäse) gehörten definitiv zu meinen Favoriten. Meistens gab es auch einen kleinen Nachtisch, zum Beispiel Joghurt mit Honig und Zimt. Insgesamt sehr, sehr geil!

Papoutsakia und Saganaki
Papoutsakia und Saganaki

Die Eröffnungsfeier

Ich war im archäologischen Museum und den Ruinen des antiken Olympias. Ich hatte unverhofftes Glück weil griechischer Nationalfeiertag und der Eintritt deshalb kostenlos war. Im Museum wurde viel über die Ausgrabungen berichtet. Am beeindruckendsten fand ich die Überreste der Giebel-Verzierung des Tempels von Zeus. Dort sieht man Menschen, die gegen Zentauren kämpfen. Teilweise sind die Statuen noch sehr gut erhalten.

Statuen des Zeus-Tempels
Statuen des Zeus-Tempels

Für die Ausgrabungsstätte habe ich online einen Audioguide gefunden. Von den Ruinen sind oft nur noch kleine Mauern erhalten. Trotzdem konnte ich mir gut vorstellen, wie hier vor 2000 Jahren die olympischen Spiele ausgetragen wurden. Es muss ein riesiges Fest gewesen sein. Ich konnte die Überreste der Trainingsstätten sehen und das allererste Olympiastadion betreten.

Die Ruinen zwischen Olivenbäumen
Die Ruinen zwischen Olivenbäumen

Durch einen steinernen Torbogen gelangt man ins Stadion. Es liegt zwischen zwei Hügeln, auf denen die Zuschauer Platz nehmen konnten. Dort gibt es eine Start- und eine Ziellinie aus Stein. Die Linien liegen 192,27m auseinander. Je nach Wettbewerb sind die Athleten eine Bahn oder hin und wieder zurück gelaufen. Es gab auch längere Läufe, bei denen öfter hin- und her gelaufen wurde. Ich fand es sehr cool, auf dieser Bahn zu stehen.

Das Stadion
Das Stadion

In der Nähe des Stadions befindet sich auch der Tempel von Hera. Hier wird bis heute das olympische Feuer entzündet. Dafür werden Sonnenstrahlen in einem runden Spiegel gesammelt, sodass eine Flamme entsteht.

Der Wettkampf

Ich war auch im Museum über die Olympischen Spiele der Antike. Dort war viel weniger los als bei der Ausgrabungsstätte. Trotzdem war es sehr interessant. Ich habe gelernt, dass die ersten Olympischen Spiele 776 v. Chr. ausgetragen wurden. Die Spiele fanden dann alle vier Jahre für über 1000 Jahre statt. Bei den Wettkämpfen zu siegen muss eine riesige Ehre gewesen sein. Im Museum waren in Stein gemeißelte Urkunden ausgestellt.

In den Ruinen wurden viele Fundstücke wie Vasen und Schalen ausgegraben. Auf einigen sind Diskuswerfer, Läufer und Springer zu sehen. Ich fand es sehr schön zu sehen, dass die Leichtathletik-Disziplinen so eine lange Tradition haben. Die Forscher sind sich nicht sicher, ob damals Weitsprung oder Dreisprung gemacht wurde. Auf jeden Fall trugen die Springer Steine in den Händen, um mit Schwung weiter zu springen. Das ist heute verboten.

Eine Schale mit Diskuswerfer
Eine Schale mit Diskuswerfer

Auch damals hat Fairness schon eine Rolle gespielt. Wer beim Betrügen erwischt wurde, musste eine Zeus-Statue sponsern, die dann als Mahnung vor dem Stadion aufgestellt wurde.

An meinem letzten Abend in Olympia bin ich in den benachbarten Ort Flokas spaziert. Dort gibt es ein Outdoor-Theater, in dem im Sommer häufig Konzerte und Theaterstücke aufgeführt werden. Es ist bestimmt toll, dort eine Veranstaltung zu besuchen.

Das Theater von Flokas
Das Theater von Flokas

Die Siegerehrung

Die Hauptattraktion von Olympia sind auf jeden Fall die Ruinen. Ich fand es beeindruckend zu sehen, wo die Olympischen Spiele ihren Ursprung haben. In den Museen gibt es viel zu entdecken. Ich kann mir vorstellen, dass es im Sommer sehr voll wird, wenn viele Touristen auf Kreuzfahrt den Ort besuchen wollen.

Mehr Artikel